Malerwerkstatt wird zur „Folierungshalle“

Am 29.09.2017, am Donnerstag vor den Herbstferien, fand wieder einmal eine Kfz-Vollverklebung in Form eines achtstündigen Projekttages in der 2. Fachstufe der Schilder- und Lichtreklamehersteller/innen statt.

Im Lernfeld 10 steht die Beschriftung mobiler Werbeträger im Mittelpunkt des Unterrichts. Grundsätze einer werbewirksamen Verklebung im firmeneigenen Erscheinungsbild (Corporate-Design) des jeweiligen Unternehmens werden erarbeitet, eine Fahrzeugbeschriftung für einen Kunden geplant und nach einer ersten manuellen Entwurfsphase ein digitaler Entwurf erstellt. Für die Umsetzung der Entwürfe auf dem Fahrzeug werden dann die Kenntnisse über die verschiedenen Folienqualitäten und ihre besonderen Eigenschaften gesammelt sowie die Arbeitsabläufe einer Folienverklebung besprochen. Mit diesem Wissen und den sehr unterschiedlichen praktischen Erfahrungen aus den Werbetechnikbetrieben starteten die 21 Auszubildenden der FSL 3 in den Projekttag.

Das Objekt unserer Applikationsbegierde war in diesem Jahr ein in die Jahre gekommener Mercedes, dessen rote Lackierung inzwischen sehr verblasst, stumpf und die Karosserie insgesamt recht mitgenommen war. So wurden bei der gemeinsamen, sehr gründlichen Reinigung der Fahrzeugoberfläche mit leicht flüchtigem und rückstandsfrei verdunstendem Alkohol (Isopropanol) und der Demontage der störenden Anbauteile, Türgriffe, Außenspiegel und Typenschilder, viele kleine und größere Schäden sichtbar…

Nach den vorbereitenden Arbeiten und einem ausgiebigen, gemeinsamen Frühstück wurde die Gruppe für die nächsten vier Stunden geteilt, um allen die Möglichkeit zu bieten einen Teil des Fahrzeugs selbst zu folieren. Die in der Vollverklebung von Fahrzeugen geübteren Schülerinnen und Schüler nahmen sich dabei den unerfahreneren Auszubildenden an und bildeten kleine Teams um die weinrote, gegossene und mit Luftkanälen versehene Hochleistungsfolie zu applizieren.

Schwierige Stellen der Vollverklebung sind Kantenabschlüsse, Sicken und konvexe Flächen, die falten- und blasenfrei verklebt sein wollen. Schneidemesser, Rakel und Heißluftföne sind die unverzichtbaren Werkzeuge, die es richtig anzuwenden gilt. Nachdem die Motorhaube, das Heck und die Seitenflächen in den Kleingruppen in Angriff genommen wurden und in neuer Brillanz erstrahlten kam in der 7./8. Stunde, jetzt war die Klasse wieder vollzählig, zuletzt das Dach an die Reihe. Nebenher wurden die letzten Details bearbeitet, die Kanten - für eine langfristige Haftung gegen jede Beanspruchung – nachgefönt (getempert), die Anbauteile nach und nach wieder montiert, das Buffet ab- und die Werkstatt aufgeräumt. Und tatsächlich konnten wir pünktlich gegen 15.00 Uhr das obligatorische Abschlussfoto machen.

Ein ganz lieber Dank geht an die, die etwas länger blieben und natürlich wieder einmal an unseren Fachpraxiskollegen Herrn Prieske, der uns die Werkstatt für diesen Tag zur Verfügung stellte und uns bei der Vorbereitung so grandios unterstütze.

Birgit Bunt + Anke Hehmsoth

Fachlehrerinnen im Team FSL

Zurück