Die Maurer und Betonbauer des zweiten Lehrjahres haben ein „Haus aus Müll“ besichtigt

Der mit Abstand meiste Abfall kommt in Deutschland aus dem Baubereich - mehr als 50 Prozent. In Hannover bei der Firma Gundlach wollte man etwas dagegen tun. Ein Ökologie-Team fand sich dort zusammen und entwarf ein Haus im Sinne der Nachhaltigkeit. Entstanden ist das Recyclinghaus auf dem Kronsberg, ganz in der Nähe des Expogeländes, welches die Schüler der BMA 2A und BST 2A am 5.11.2018 besichtigen durften.

Upcycling ist im Baugewerbe angekommen. Normalerweise wird, um ein Haus neu zu bauen, ziemlich viel Material neu beschafft. Beim Recyclinghaus der Firma Gundlach in Hannover mit 160 Quadratmetern ist das anders.

Ein großer Teil des wiederverwendeten Materials stammt aus anderen Projekten der Baufirma. Die Fenster etwa stammen aus dem ehemaligen Haus der evangelischen Jugend. Die Ziegelsteine für die offene Küche waren zuvor in einer Scheune verbaut, die einem Neubau weichen musste. Als Dämmstoff dienen zudem alte Kakaosäcke aus Jute. Statt Estrich wurden in den Zwischendecken alte Gehwegplatten verbaut. 

Die Treppengeländer stammen aus einem ehemaligen Freizeitheim. 

Die Wände sind weitgehend aus Holz, wie uns die kompetente Projektleiterin Corinna Stubendorff erklärte. Das Besondere an diesem Holzbau ist, dass es eine komplett leimfreie Version ist. Das heißt, dass massive Schichtholzplatten mit Holzschrauben zu Wandelementen verschraubt werden. Man könnte es als reines Holz wieder entnehmen und erneut weiter verwenden. 

Allerdings um hundert Prozent Recycling zu realisieren, wie sich es das Team gewünscht hätte, war allerdings auch unter größten Mühen nicht zu erreichen. So sind beispielsweise die gesamte Haustechnik und die Fensterscheiben neu. Letzteres aufgrund der hohen Anforderungen an die EnEv, die für das Baugebiet vorgegeben sind. 

Wohnen soll in disem Haus eine Familie oder eine Wohngemeinschaft, die den Recyclinggedanken auch außerhalb der vier Wände toll finden.

Es war eine beeindruckende und lehrreiche Führung. Vielen Dank, Frau Stubendorff!

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